Startschuss 1971
Am 31. März 1971 trafen sich Führungskräfte der größten Namen im Handel in New York, USA, um sich auf einen „universellen Produktcode" zur Produktidentifikation zu einigen. Ihr Geist für Innovation und der Mut mit Konkurrenten zusammen zu arbeiten, führte zur Entwicklung der Global Trade Item Number (GTIN), den bis heute wichtigsten GS1 Standard.
Die Vertreter der amerikanischen Industrie gründeten das „Symbol Selection Committe“, das ein System schaffte, von dem Unternehmen und Verbraucher profitieren konnten und forcierten die Weiterentwicklung der standardisierten Produktidentifikation.
Schon 2 Jahre später, 1973, wurde der heute bekannte Strichcode eingeführt, der die GTIN in eine maschinen-lesbare Grafik, aus schwarzen Strichen und weißen Lücken, verschlüsselt. Das korrekte Erfassen der Produkte und schnelle Arbeiten an den Supermarktkassen, wurde dadurch erleichtert.
Ich denke meine größte Sorge war damals, dass wir mit der Anbringung dieser schwarzen Linien mein Etikett verunstalten.
Timothy P. Smucker, emeritierter Chairman des US-Lebensmittelproduzenten „J.M. Smucker“
Hätten Sie’s gewusst?
Norman Joseph Woodland hatte bereits 1949 den Strichcode erfunden. Grundlage für seine Idee war der Morsecode. Bernard Silver und er entwickelten ein kreisförmiges Muster, aus dem schlussendlich der heute bekannte Strichcode wurde.
Mehr zu Woodland’s Entwicklung
Es dauerte noch ein weiteres Jahr bis das erste Produkt mit einem Strichcode versehen verkauft wurde. Am 26. Juni 1974 wurde in einem Marsh Supermarket in Ohio, USA erstmals ein Strichcode, auf einer Packung Wrigley’s Juicy Fruit Kaugummi, an der Kassa gescannt.
Wir mussten sichergehen, dass es auch Geräte gibt, die das lesen können. Stellen Sie sich das Chaos vor, wenn zwei Strichcodes nicht vom selben Scanner gelesen werden könnten! Daher mussten wir erst eine gemeinsame Sprache finden.
GS1 Gründer und Teil des Komitees, Alan Haberman
Auf das amerikanische Erfolgssystem aufbauend, wurde 1977 in Europa die „European Arcticle Numbering Association“ gegründet. Die GTIN wurde um eine weitere Ziffer ergänzt und ist die heute bekannte 13-stellige GTIN. Unter den zwölf europäischen Gründerländern der Europäischen Artikel Nummerierung (EAN), war auch Österreich mit dabei.
Werden Sie Teil der GS1 Geschichte. Die nächsten 50 Jahre starten jetzt!
50 Jahre Zusammenarbeit, Innovation und Führung
Die Vision der Gründer war beim Einzelhandel nicht am Limit angelangt. Nach dem Erfolg in der Konsumgüterbranche, wurden GS1 Standards inzwischen auch auf weitere Branchen und Industrien, wie beispielsweise im Gesundheitswesen Arzneimittel, ausgeweitet. Auch die Effizienz von Prozessen, wie in der Logistik, konnte inzwischen mit GS1 Standards gesteigert werden.
Es ist keine technische Aufgabe, es ist keine geschäftliche Aufgabe, es ist eine Führungsaufgabe. Und die Tatsache, dass sie es geschafft haben, ist eine der größten Leistungen in der Geschichte der Standards.
Sanjay Sarma, Massachusetts Institute of Technology, EPC Pioneer, Chair of the GS1 Innovation Board
Seit der Einführung gibt es mittlerweile über 100 Millionen Produkte mit GS1 Strichcodes, die über sechs Milliarden Mal täglich gescannt werden. Zwei Millionen Unternehmen weltweit nutzen die GTIN. In aktuell 116 Ländern gibt es bereits GS1 Mitgliedsgesellschaften, die GTINs vergeben und bei der Umsetzung von GS1 Standards unterstützen.
Mit steigender Zahl an Produkten aus unterschiedlichen Branchen wächst der Anspruch an die GS1 Standards stetig weiter. Die Standards und Services von GS1 werden laufend weiterentwickelt. Weitere Identifikationsnummern, wie zum Beispiel die GLN (Global Location Number), wurden eingeführt, um wachsende Anforderungen abzudecken.
Die GTIN bleibt die Basis aller Dinge
Neben dem klassischen Strichcode gibt es weitere Datenträger, die das elektronische Erfassen der GTIN und das Auslesen der Produktinformationen ermöglichen. 2D-Codes (z.B. QR Code) oder EPC/RFID erweitern die Möglichkeiten der Anwendung. Hier können zusätzlich zur GTIN Informationen wie beispielsweise Mindesthaltbarkeitsdatum, Gewicht oder Charge verschlüsselt werden.
Viele GS1 Standards decken unterschiedlichste Anforderungen ab, jedoch bleibt bei allen die GTIN als Basis enthalten. Beispielsweise wird bei der SGTIN die GTIN um die Seriennummer des Produkts ergänzt.
Um am Ball der Zeit zu bleiben, werden GS1 Standards laufend weiterentwickelt. Die Digitalisierung erfordert Lösungen für Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu finden. Mehr Information muss für Kunden, Händler, Dienstleister und auch Regierungen zur Verfügung gestellt und mit neuen Technologien verknüpft werden.
In Arbeitsgruppen mit Vertretern aus Industrie und Handel, aus allen Branchen, erhebt GS1 Austria die Kundenbedürfnisse und entwickelt praxistaugliche Standards.
METRO Österreich: Begleiter der ersten Stunde
Auch für METRO Österreich feiert 2021 sein 50-Jahr-Jubiläum: Am 2. März 1971 wurde in Wien-Vösendorf der erste METRO Großmarkt außerhalb Deutschlands eröffnet. Mit einem damals sensationellen Sortiment von 36.000 Artikeln und den längsten Öffnungszeiten des Landes revolutionierte METRO die österreichische Großhandels-Landschaft. Bei den logistischen Herausforderungen der letzten 50 Jahre spielten GS1 Standards seit jeher eine große Rolle. So bezeichnet METRO-CEO Xavier Plotitza diese sogar als „Maßstab und Richtschnur“ für eine funktionierende Logistik. So war METRO Österreich auch bei der Einführung der GTIN Nutzer der ersten Stunde. Denn, so ist Plotitza überzeugt: „Gäbe es keine Strichcodes, so wäre die Qualitätskontrolle im nötigen Umfang, besonders in der Nährmittelindustrie, nicht mehr gegeben. Wir würden viel Zeit und Frische verlieren“.
Pressenotiz
Genau vor 50 Jahren hat eine Handvoll Führungskräfte der damals grössten Unternehmen im Konsumgüterbereich in Amerika beschlossen, künftig alle Produkte mit einer eindeutigen Nummer zu identifizieren. So entstand die Global Trade Item Number, kurz GTIN, besser bekannt als die Nummer unter dem Strichcode. Damit wurde der Handel revolutioniert. Noch heute und auch in Zukunft spielt sie eine tragende Rolle.
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