Will man ein Produkt auf den Markt bringen, sind vor allem drei Dinge gefragt: Qualität, Nachhaltigkeit und nach Möglichkeit ein besonderer Zusatznutzen.
Das allein ist jedoch nicht genug: Damit es ein Produkt auch ins Regal des Einzelhandels schafft, gilt es einige Hürden entlang der Lieferkette zu überwinden.
Der gezielte Einsatz von GS1 Standards an genau diesen kritischen Punkten trägt jedenfalls dazu bei, um letztendlich „grünes Licht“ im Wareneingangsbereich eines Handelslagers zu erreichen.
Broschüre „Grünes Licht an der Laderampe"
Vertiefende Informationen über die Voraussetzungen für den erfolgreichen Warenübergang vom Hersteller zum Händler finden Sie in unserer Broschüre „Grünes Licht an der Laderampe"!
Station 1 am Weg zur Laderampe: Vorbereitung der Ware
Eine der ersten und wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weg zur Laderampe stellt eine gute und vor allem richtige Verpackung dar.
Das heißt, dass einerseits die Maße zur optimalen Einlagerung des Produkts stimmen müssen und es andererseits eine geeignete Kennzeichnung braucht, um eine eindeutige Identifikation zu erreichen.
Grünes Licht an der Laderampe, wenn …
... eine eindeutige Produktidentifikation sichergestellt ist. Dafür stellt das GS1 System mit der GTIN (Global Trade Item Number) eine global eindeutige Artikelnummer bereit. Diese ist Voraussetzung, um ein Produkt überhaupt im Handel listen und in ein Handelslager liefern zu können.
... diese Identifikationsnummer in einem Strichcode verschlüsselt ist. Dieser ist nur dann maschinenlesbar, wenn er auch korrekt verwendet wird.
... wenn korrekte Stammdaten zu einem Produkt verfügbar sind, womit beispielsweise logistische Daten wie Gewicht und Abmessungen definiert werden. Mithilfe des Stammdatenservice GS1 Sync werden diese Daten dem Handel zentral bereitgestellt.
TIPP: Sind Ihre Strichcodes lesbar?
Druckqualität, Farbe, Kontrast, die richtige Platzierung und der korrekte Strichcode-Typ – damit Strichcodes problemlos funktionieren, müssen sie bestimmte Vorgaben erfüllen.
Informationen zur Strichcodequalität finden Sie in unserer Broschüre „Strichcodequalität"
Zur Überprüfung Ihrer Strichcodes können Sie auch das GS1 Strichcodeprüfservice nutzen.
Dank GS1 Standards ist es möglich, sowohl in den einzelnen Prozessen als auch in der gesamten Logistik sehr rasch auf neue Herausforderungen und Anforderungen der Kunden zu reagieren.
Mit dem dazugehörigen Support seitens GS1 Austria bilden GS1 Standards die Basis für unsere logistischen Abläufe und Prozesse.
Bernhard Bruckmoser, Bereichsleiter Lager/Logistik, SalzburgMilch GmbH
Station 2 am Weg zur Laderampe: Bestellung der Ware
Für eine rasche und effiziente Bestellabwicklung am Weg zur Laderampe bietet der auf GS1 EANCOM Standards basierende Elektronische Datenaustausch (EDI) erhebliche Vorteile: Damit werden Kosten und Ressourcen gespart und der manuelle Verwaltungsaufwand stark reduziert.
Außerdem sorgt EDI dafür, dass es zu keinen Engpässen in den Regalen kommt, was letztendlich auch die Zufriedenheit der Konsumenten sichert.
Der GS1 EANCOM Standard dient als „einheitliche Sprache“ und damit wichtigste Basis für den automatisierten Austausch von Bestellungen, Lieferscheinen und Rechnungen.
Je nach Größe des Unternehmens stehen unterschiedliche EDI Lösungen zur Verfügung. So bietet sich etwa bei hohen Datenvolumina eine integrierte EDI Lösung an, für kleine bis mittlere Unternehmen wiederum empfiehlt sich Web EDI.
Grünes Licht an der Laderampe, wenn …
... beide Geschäftspartner dem Austausch elektronischer Daten zustimmen.
... analysiert wird, welche Nachrichten ausgetauscht werden sollen.
... die Stammdaten des Geschäftspartners synchronisiert werden.
... eine Prüfung der EANCOM® Nachrichten durch GS1 erfolgt.
Station 3 am Weg zur Laderampe: Transport der Ware
Beim Transport ist vor allem der Faktor Zeit ein wesentliches Kriterium. Die Ware sollte pünktlich an dem Ort ankommen, wo sie gerade gebraucht wird. Neben der Anwendung von Techniken zur Transportoptimierung (z. B. durch Zeitfenstersteuerung) gilt hier vor allem das GS1 Transportetikett als wichtigstes Kernstück.
Dieses ermöglicht eine Verknüpfung des Warenflusses mit dem zugehörigen Informationsfluss. Die einzige verpflichtende Angabe dabei ist der SSCC (Serial Shipping Container Code). Weitere Informationen dazu finden Sie in der Broschüre „GS1 Transportetikett“.
TIPP
Mithilfe des GS1 Print Tools lassen sich korrekte und mehrsprachige GS1 Transportetiketten und Etiketten mit GS1 Strichcodes rasch und einfach erstellen.
Grünes Licht an der Laderampe, wenn …
... Techniken zur Transportoptimierung eingesetzt wurden.
... das GS1 Transportetikett verwendet wird.
... die Palette korrekt und optimal zusammengesetzt ist.
Mit dem GS1 Transportetikett können bereits im Wareneingangsbereich sämtliche relevanten Informationen ausgetauscht werden. So zum Beispiel das MHD, die Menge oder die Chargennummer, die sich hinter der Lieferung verbergen. Dadurch wird der Waren- mit dem Informationsfluss verbunden.
Alexander Grill, Bereichsleiter Logistik und Warenfluss, SPAR Österreich
ZIEL! „Grünes Licht an der Laderampe"
Sind all diese Voraussetzungen auf dem Weg zur Laderampe erfüllt, gibt’s grünes Licht – und das Produkt wird schlussendlich ins Warenlager transportiert!
TIPP
Um wirklich auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich ein Blick in das Lieferantenhandbuch der großen Händler. Darin wird genau spezifiziert, wie die jeweilige Anlieferung erfolgen muss, auch in Bezug auf GS1 Standards.
Noch mehr "grünes Licht"? - Weitere Infos ...
- Vertiefende Informationen wie etwa zu optimierten Nachschubprozessen oder der anschließenden Einlagerung der Ware finden Sie in der Broschüre „Grünes Licht an der Laderampe“.
- Die GS1 Akademie bietet auch das Sondermodul „Grünes Licht an der Laderampe“ an, das speziell für GS1 Neulinge entwickelt wurde. Mehr Informationen und Anmeldung
Best Practice: Alex, die Schokomilch
Wie es eine kleine Packung Schokomilch schafft, die Laderampe zu erobern!
Schritt 1: Korrekte Strichcodes
Hallo, ich bin Alex, die Schokomilch. Hergestellt werde ich von der SalzburgMilch aus garantiert gentechnikfreier Milch. Damit man mich verlässlich in den Handelsregalen von SPAR findet, muss ich einiges beachten. Mein korrekter Strichcode EAN-13 mit codierter GTIN sorgt dafür, dass ich entlang der gesamten Lieferkette eindeutig identifizierbar bin.
Schritt 2: GS1 Transportetikett
Die SalzburgMilch verwendet für meinen Transport ein standardisiertes und über alle Branchen hinweg gültiges GS1 Transportetikett. Dieses ist mit den wichtigsten logistischen Informationen versehen – sowohl in Klarschrift wie auch im GS1-128 Barcode codiert.
Die Praxis hat gezeigt, dass sich dieser Weg nicht nur für den Warenausgang von Fertigwaren eignet, sondern genauso auch für Vorstufenartikel wie Rohstoffe oder Verpackungen umsetzen lässt.
Alexander Peterlik, Business Development Manager, GS1 Austria
Schritt 3: GS1 Transportetiketten für Verpackungen
Zur Beschleunigung meines Wareneingangsprozesses für Verpackungen und Rohstoffe wird ebenso das standardisierte GS1 Transportetikett verwendet. Zusätzlich zu den allgemeinen Lieferanteninformationen können in der Vorstufe auch kundenspezifische Informationen abgebildet werden.
Schritt 4: Weitergabe von Artikelstammdaten
Die korrekte Verarbeitung und Weitergabe meiner Artikelstammdaten wird über das Stammdatenservice GS1 Sync abgewickelt. Diese Stammdaten umfassen sowohl konsumentenrelevante wie auch rechtliche und logistische Informationen (B2B2C-Datenmanagement).
Schritt 5: Geschafft!
Ich habe grünes Licht an der Laderampe von SPAR erhalten und reise von dort weiter in die einzelnen Filialen. Das ist deshalb so einfach möglich, weil bei SPAR von der Artikelanlage bis zur Anlieferung in die Filialen GS1 Standards genutzt werden und wir beide dieselbe Sprache sprechen.