1. Electronic Data Interchange (EDI)
Der Ursprung dieses Begriffs geht in die 60er-Jahre zurück und hat sich seitdem zu einer Technologie entwickelt, die weltweit genutzt und verstanden wird. Unternehmen aller Größen – vom kleinen Familienbetrieb bis hin zum weltweit agierenden Konzern – tauschen dabei untereinander Geschäftsdokumente automatisiert aus: Warenhersteller mit dem Handel oder den eigenen Lieferanten und diese wiederum mit den Sublieferanten oder Rohstofflieferanten. Die Einsatzgebiete von EDI reichen von der Supply Chain im Handel über die Automobilproduktion, das Gesundheitswesen bis hin zu Gastronomie, Finanz, Logistik oder Behördenkommunikation.
2. Order2Cash (O2C)- bzw. Purchase2Pay (P2P)-Prozesse
Auf Unternehmensebene spielen die Fachbegriffe Order2Cash- und Purchase2Pay-Prozess eine wichtige Rolle. Dabei kommt es auf die jeweilige Sichtweise an, welcher Ausdruck gerade passend ist – je nachdem, ob man als Auftragnehmer oder -geber fungiert. Im Idealfall sollte ein Auftragnehmer vom Bestelleingang bis zur Zahlung seine gesamte „Order2Cash“ digitalisieren, indem das eigene ERP- bzw. Warenwirtschaftsprogramm an jenes des Geschäftspartners angebunden wird. Damit das optimal funktioniert, muss allerdings auch der Auftraggeber seine Beschaffungsvorgänge von der Bestellaufgabe bis zur Bezahlung der Rechnungen („Purchase2Pay“) mittels EDI digitalisieren.
3. Vendor Managed Inventory (VMI)
Bei dieser speziellen Form des Supply Chain Managements bekommt ein Lieferant täglich die Bestandsinformationen des Einzelhandels übermittelt, auf dessen Basis eine Bestellung generiert wird. Der Lieferant übernimmt also de facto die Lagerbestückung seiner Kunden und sorgt dafür, dass eine Über- bzw. Unterversorgung vermieden wird. Mögliche Einsatzgebiete sind der Einzelhandel, indem die Regale laufend mit Standardartikeln bestückt werden, oder Apotheken, wo so die ständige Verfügbarkeit von Medikamenten gewährleistet wird. Ideal ist VMI unter anderem aber auch für die Sicherstellung von permanentem Rohstoffnachschub in der FMCG-Branche.
4. CPFR light
Im Vergleich zu CRP und VMI werden bei CPFR (Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment) nicht nur die Bestandsdaten laufend mit den Lieferanten abgeglichen, sondern auch die Zukunftsprognosen und Planungsrechnungen. Durch den Austausch von Bedarfs- und Bestellprognosen kann ein Produzent bzw. Lieferant seine Geschäftspartner noch präziser mit der tatsächlich benötigten Menge an Waren beliefern. Dadurch werden nicht nur Lagerkosten äußerst gering gehalten, es können damit auch Tonnen von Waren vor dem Verderben bewahrt werden.
5. EDIFACT & Co
Damit Unternehmen untereinander Geschäftsdokumente elektronisch austauschen können, müssen sie sich zuvor für die Verwendung eines gemeinsamen Standards entscheiden. Das weltweit am weitesten verbreitete und branchenübergreifend genutzte Schnittstellen-Format nennt sich EDIFACT. Darüber hinaus gibt es auch noch zahlreiche branchenspezifische Standards: So wird in Nordamerika zum Beispiel vielfach ANSI X.12 genutzt. In Deutschland ist oft der Standard vom Verband der deutschen Automotive-Branche (VDA) anzutreffen, europaweit wird neben VDA auch noch relativ häufig ODETTE verwendet. Ein kleinerer Zulieferer, der beispielsweise einen großen Konzern beliefert, orientiert sich in der Regel an dessen Vorgaben.
6. GTIN & SSCC
Eine unverzichtbare Rolle in den globalen Lieferketten haben auch die unterschiedlichsten Identifikationsnummern und Strichcodes eingenommen. Diese werden nicht nur auf den Produkten selbst angebracht, sondern auch auf den größeren Transporteinheiten. Auf Paletten oder Versandkartons sind im internationalen Warenverkehr sogenannte Serial Shipping Container Codes (SSCC) üblich. Die Produkte selbst benötigen eine Global Trade Item Number (GTIN), die Insider meist auch noch unter der früheren Bezeichnung EAN-Code kennen. Auch aufmerksamen Konsumenten sind diese GTINs durchaus geläufig – und zwar von den Scanner-Kassen im Supermarkt.