Das Ziel: Strukturierte, elektronische Produktdaten in hoher Qualität. Eine große Anzahl von Daten, auch im Near-Food-Bereich, ist bereits vorhanden und soll künftig nochmals ordentlich erhöht werden. Schlussendlich sollen alle Lieferanten B2B- und B2C-Daten elektronisch übermitteln.
Vollständige Produktinformationen für rasche Verarbeitung
Dazu starteten Billa und Bipa im ersten Quartal gemeinsam eine Offensive. Konkret wurden Lieferanten kontaktiert, die bislang noch nicht angebunden sind. „Diese gilt es jetzt davon zu überzeugen“, sagt Christina Schöll, Gruppenleitung Stammdaten- und Prozessmanagement im Einkauf bei Bipa. Dazu wurde auch eigens ein Handbuch mit Erklärungen der unterschiedlichen Übertragungsarten erfasst. Eine davon ist der Datenaustausch über die Plattform GS1 Sync.
Die Vorteile für Lieferanten liegen für Schöll auf der Hand: „Produkte können so viel schneller bearbeitet und somit rascher online gestellt und den Kunden angeboten werden.“ Ein weiteres Plus: „Natürlich verkaufen sich Produkte mit detaillierten Produktinformationen auch besser. Lieferanten ersparen sich außerdem, einen Artikelpass mit logistischen Daten zu befüllen. Der größte Vorteil liegt in der Qualitätsprüfung durch GS1 Austria. So wird gewährleistet, dass die Daten vollständig und korrekt sind.“ Denn genau in diesen zwei Belangen gibt es derzeit noch den größten Aufholbedarf in Sachen Produktstammdaten.
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FAQ-Katalog für Lieferanten
GS1 Austria begleitet diesen Prozess. Inhaltliche Fragen von Lieferanten können seit Kurzem etwa mittels eines FAQ-Katalogs beantwortet werden, der gemeinsam mit GS1 Austria erstellt wurde.
Schöll: „Dieses Dokument ist die passende Ergänzung zum bestehenden Handbuch und wird bei den Abstimmungen besonders mit den Lieferanten, die über internationale Schnittstellen (GDSN) Daten bereitstellen, genutzt.“ In einem weiteren Schritt bedeutet die Verwendung von GS1 Standards eine erweiterte Qualitätsprüfung von gesetzlichen und kundenrelevanten Daten für alle Bipa-Lieferanten.
Weniger Fehler und Ressourcen
Angetrieben ist die Rewe selbst von zahlreichen Faktoren. Ein Maximum an Transparenz zu schaffen und möglichst detaillierte Produktinformationen an die Kunden weiterzugeben, gehört ebenso dazu, wie gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen (LMIV, CLP/GHS oder Kosmetik-VO) oder mit der Geschwindigkeit des Marktes Schritt zu halten. Ein weiterer Faktor ist die Fehleroptimierung. „Standardisierte, automatisierte und qualitätsgesicherte Datenaustauschprozesse benötigen weniger Ressourcen und reduzieren die Fehleranfälligkeit.“
Doch auch der Vertrieb über den Onlineshop nimmt bei Bipa an Bedeutung zu. „Er hat sich vom ‚Nice to have‘ zum ‚Must-have‘ entwickelt. Außerdem sehe ich den Onlineshop als Schaufenster für die Filialen. Neben einem sehr umfangreichen Sortiment, das dem der Filialen gleicht, wird immer weiter am Ausbau eines attraktiven Online-Only-Sortiments gearbeitet. Neben dem postalischen Versand wird auch Click-&-Collect sehr gut von den Kunden angenommen“, sagt Julian Fischer, Bereichsleiter eCommerce bei Bipa.
In den kommenden Monaten heißt es nun: dranbleiben. „Wir werden weiter mit Lieferanten in den Austausch gehen. Jeder Lieferant, der sich zur qualitätsgesicherten elektronischen Datenübertragung bereit erklärt, bringt uns näher an unser Ziel“, so Schöll.