Mit der Global Location Number (GLN) werden Unternehmen, Standorte bzw. Funktionseinheiten in Geschäftsprozessen identifiziert. Letztes Jahr entstand aus einem europäischen GS1 Projekt eine globale GS1 Arbeitsgruppe zur Neuausrichtung der GLN. Vor Kurzem fand ein Webinar zum Thema „GLN Use Cases, GLN Registry und Vorteile für die Industrie“ statt, bei dem fast 900 Interessenten teilnahmen, davon mehr als 700 Vertreter aus Industrie, Handel und Logistik. Fast alle haben bekundet, dass die GLN eine wichtige Rolle in ihren Prozessen spielt bzw. in Zukunft spielen wird.
Wissen: wo und wer
Die Wichtigkeit von Identifikationen für Lokationen und Unternehmen steigt stetig, sei es zur Routenplanung, Anlieferung von Waren, genauen Sendungsübergabe oder für den elektronischen Datenaustausch. Bei Rückverfolgung spielt die GLN eine zentrale Rolle. Im Fischfang ist sie bereits fest verankert – sie wird verwendet, um anzugeben, welches Fischerboot wo und mit welcher Fangmethode welchen Fisch gefangen hat. Eine weitere wichtige Anwendung ist der IFS Food V7 Standard. Dabei ist die GLN für IFS-Zertifikate verpflichtend. Um diese für die IFS-Zertifizierung nutzen zu können, muss die GLN mittels dem Service Verified by GS1 gefunden werden. Dabei müssen Firmenwortlaut und Adresse mit den Angaben im Zertifikat übereinstimmen.
Die Global Location Number (GLN) bietet in globalen Wertschöpfungsketten die Möglichkeit, alle Unternehmen und Standorte, die eine Geschäftsbeziehung haben und gemeinsam vertrauenswürdige Informationen austauschen wollen, eindeutig zu identifizieren, unabhängig davon, wo sie ihre Geschäftstätigkeit ausüben. Unternehmen, Behörden und Konsumenten erwarten korrekte und detaillierte Informationen, wo ihre Produkte herkommen, wo sie gerade sind oder bald sein werden und wer sie veredelt hat.
Wiederverwendbarkeit endet
GLNs werden verwendet, um juristische Entitäten, Standorte, funktionale Einheiten und digitale Adressen zu identifizieren, also das „Wer“ und „Wo“ in vielen unterschiedlichen Anwendungen. Jede dieser unterschiedlichen Anwendungen benötigt verschiedene Attribute und somit Stammdaten: Derzeit werden Anforderungen zu einzelnen Datenmodellen in der Arbeitsgruppe gesammelt und definiert. Vergaberegeln für die GLN werden genau wie bei der GTIN festgelegt: Kann eine GLN weiterverwendet werden, wenn das Unternehmen ein anderes übernimmt oder umbenannt wird oder seinen Standort verlegt oder aufteilt? All das sind wichtige Fragen, die in der Gruppe geklärt werden. Darunter fällt auch die Wiederverwendbarkeit der GLN: Mit 01.07.2022 endet die Möglichkeit, eine GLN wiederverwenden zu können.
All das ist notwendig, um im digitalen Zeitalter genaue Informationen zur Verfügung stellen zu können und effiziente Abläufe zu unterstützen.