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Ursprung, Herkunft, Regionalität, Rückverfolgbarkeit
Woher stammen unsere Lebensmittel? In der heutigen Zeit spielen Ursprung, Herkunft, Regionalität und Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln eine immer größere Rolle. Konsumenten würden gerne alles über ihre Lebensmittel wissen, die Politik fordert mehr verpflichtende Herkunftsangaben, und Handelspartner wollen Sicherheit und Transparenz. GS1 Austria bietet für die unterschiedlichen Anforderungen aller Beteiligten maßgeschneiderte Lösungen.
Woher kommt mein Einkauf?
Die Pandemie hat uns gezeigt: Produkte kommen aus der ganzen Welt und sind nicht immer verfügbar, denn Lieferketten sind komplex, es gibt weniger Lager und aufeinander abgestimmte Transportwege können eine Herausforderung werden. Wenn eine Situation wie die Pandemie mit Lockdowns und Wirtschaftskrise eintritt, müssen Konsumenten kurzfristig ihr Einkaufsverhalten ändern – hin zu Verfügbarkeit, Regionalität und Herkunft, inklusive Rückverfolgbarkeit.
Was davon ist geblieben? Ende letzten Jahres führte GS1 Austria gemeinsam mit KeyQuest erneut eine Umfrage mit Konsumenten durch. Das Ergebnis ist nicht neu: Rückverfolgbarkeit brauchen nicht alle, aber Herkunft, Nachhaltigkeit, Produktinformation, Gütesiegel, Kreislaufwirtschaft, etc., brauchen Rückverfolgbarkeit, um die damit verbundenen Information zu liefern. Das technische Vehikel (Rückverfolgbarkeit) ist Mittel zum Zweck.
Welche Strategien verfolgt der Handel zu Herkunft, Regionalität und Rückverfolgbarkeit?
Herkunft aus Österreich und Regionalität haben im Lebensmitteleinzel- und im Großhandel hohe Priorität. In den Sortimentsbereichen werden bei Auswahlmöglichkeiten österreichische bzw. regionale Produkte vorgezogen. Hauptgrund ist die klare Präferenz der Konsumenten für regionale bzw. österreichische Produkte. Manche Unternehmen verfolgen diese Strategie zwar, sind aber nicht davon überzeugt, dass österreichische Produkte immer qualitativ überlegen sind. Eine weitere klare Aussage der Studie: GS1 Standards werden generell bevorzugt und begrüßt.
Diese und viele weitere interessante Aussagen des Handels zu Regionalität, Herkunft und Rückverfolgbarkeit zeigt eine Studie der Universitätsprofessorin Dr. Maria Madlberger (Webster Vienna Private University), die im Auftrag von GS1 Austria durchgeführt wurde.
Der Trend zum Regionalen
Die Regionalität eines Produktes hat sich zu einem zentralen Aspekt der Kundenorientierung entwickelt: Mit dem Kauf regionaler Produkte ist oft geringerer Transportaufwand und damit Klimaschonung verbunden. Zudem bleibt die Wertschöpfung in der Region.
Geht es um die Regionalität von Lebensmitteln, so geht es zwangsläufig um deren Herkunft und Rückverfolgbarkeit, denn nur durch diese wird sie auch belegbar. Im Unterschied zu Angaben zu Ursprung und Herkunft, wird bei Rückverfolgbarkeit die Lieferkette der Lebensmittel aufgezeichnet, anhand derer man auch wiederschrittweise zum Ursprung zurückkommt.
Herkunft und Ursprung: „Wissen, wo’s herkommt“
Zumeist können nur Rückschlüsse auf Herkunft und Ursprung geschlossen werden ohne die dazwischenliegenden Partner innerhalb der Wertschöpfungskette zu kennen.
Rückverfolgbarkeit: „Wer hat was, wann, wie und wo mit einem Produkt gemacht“
Jeder Teilnehmer dokumentiert Schritt für Schritt seine Aktivitäten – hieraus ergibt sich eine vom Anfang bis zum Ende transparente Wertschöpfungskette.
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Verpflichtende Weitergabe von Herkunftsangaben ist mit 1. Juli 2022 in Kraft getreten
Am 20. Dezember 2021 wurde die Verordnung über die Verpflichtung zur Weitergabe von Informationen über die Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern entlang der Lieferkette von Lebensmittelunternehmen kundgemacht.
Der Gesundheitsminister hat mit dieser Verordnung Schlacht- und Zerlegebetriebe, Molkerei- und Eibetriebe, die anderen Lebensmittelunternehmen Lebensmittel liefern, die nicht für die Abgabe an Endverbraucherinnen und Endverbraucher bestimmt sind, verpflichtet, Informationen über die Herkunft von Fleisch, Milch, Milcherzeugnissen, Eiern und bestimmten Eierzeugnissen entlang der Lieferkette weiterzugeben.
Die rechtlichen Details finden Sie im Bundesgesetzblattgesetz.
Ein Blick in die Zukunft – wo Rückverfolgbarkeit eine Rolle spielen wird
Angabe der Herkunft von Zutaten in Speisen, die in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung abgegeben werden
Diese Verordnung trat am 01.09.2023 in Kraft (Bundesgesetzblatt). Ziel dieser Verordnung ist die Information der Verbraucherinnen und Verbraucher über die Herkunft von Zutaten in Speisen, die in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung abgegeben werden.
Weitere Verordnungen, die in Zukunft Auswirkungen auf Unternehmen in Österreich haben werden:
- Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (Deutschland)
- Verordnung in Verbindung mit Entwaldung und Waldschädigung (EU)
- Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen (EU)
- Klimagesetz (EU)
- Green Deal (EU)
Rückverfolgbarkeit gibt Vertrauen
Rückverfolgbarkeit ist die Fähigkeit, die vergangene oder gegenwärtige Lokation eines Produktes zu identifizieren und somit die Warenströme zu kennen. Rückverfolgbarkeit ermöglicht Warenrückrufe, kann jedoch wesentlich mehr. Sie hilft Fälschungen zu verhindern, unterstützt die Markenpositionierung, gibt Sicherheit und schafft Vertrauen.
GS1 bietet Lösungen für Ursprung, Herkunftsangaben und Rückverfolgbarkeit durch die Aufzeichnung und den Austausch relevanter Daten. Dies fördert auch Regionalinitiativen.
GS1 Services als Basis
Das GS1 System bietet global eindeutige Identifikationen und automatisierte Datenerfassung von Handelseinheiten, Lokationen, Unternehmen, Gütern und Transporteinheiten. Zusätzlich ermöglichen Standards die Aufzeichnung und den Austausch relevanter Daten, um so die Rückverfolgbarkeitsinformationen zwischen den Handelspartnern zu gewährleisten.
Die durchgängige Nutzung der GS1 Standards bildet die Basis, um Rückverfolgbarkeits- und Herkunftsdaten entlang der gesamten Wertschöpfungskette auszutauschen, unabhängig von der dafür verwendeten Technologie. GS1 Austria unterstützt sie mit seinen Services, um rückverfolgbarkeitsbezogene Daten zwischen den einzelnen Handelspartnern zu transportieren: GS1 Connect (Artikeldaten), GS1 Sync (Stammdaten), GS1 EDI (Transaktionsdaten) und GS1 Trace (Ereignisdaten).
Diese variieren, abhängig von den jeweiligen Anforderungen und machen die Wertschöpfungskette umso transparenter je detaillierter die Aufzeichnungen sind:
Artikeldaten
Anlage der Basisdaten eines Artikels in myConnect: Korrekte Vergabe und Zuweisung der GTIN, Erstellung des Strichcodes und der Artikelbeschreibung stellen somit die Basis zwischen den Handelspartnern dar.
Stammdaten
Daten, die permanent oder über die Zeit relativ konstant bleiben und die Eigenschaften von Produkten, Lokationen und Unternehmen enthalten (z. B. Abmessung und Gewicht des Produktes, der Name des Unternehmens, Kontaktdaten, die Adresse).
Transaktionsdaten
Daten, die durch einen Geschäftsvorgang ausgelöst werden oder die Bestätigung der Erledigung einer Tätigkeit innerhalb eines Geschäftsprozesses (z. B. Beladen oder Entladen), oder ein Prozess in einem Geschäftsablauf (z. B. Produktionszeit, Mindesthaltbarkeitsdatum).
Ereignisdaten
Daten, die aus physischen Aktivitäten von Produkten oder Gütern detailgenau und unter Einbeziehung der Fragen “Was, Wann, Wo und Wie” in Echtzeit erstellt werden (z. B. Ware in gutem Zustand übernommen, Temperaturaufzeichnung).
Wo kommt's her?
GS1 Austria bietet für alle Schritte entlang der Supply Chain Unterstützung – von der Identifikation über die Datenbereitstellung bis zur Datenübertragung. Auch die Aufzeichnung der Warenströme hilft, Sicherheit für die Beteiligten zu schaffen und dem Konsumenten notwendige Daten zu Verfügung stellen zu können.
Beginnend mit der Global Location Number (GLN) vom Landwirt, über die Erfassung und den Datenaustausch der Ereignisse (z.B. Schlachtung, Zerlegung) und Produktdaten (GTIN), kann man nachvollziehen, wer und wo ein Produkt veredelt hat und welche Schritte das Endprodukt hinter sich hat.
Sehen sie hier, wie die GS1 Services für Herkunft und Regionalität ineinandergreifen, um sie in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen:
GS1 Services in Einzelschritten
Traceability Reference Book
Seit dem Jahr 2020 hat die COVID-19-Pandemie das Leben rund um den Globus verändert - Schulen, Unternehmen, Feste – nichts ist mehr ganz so, wie es war.
Die Pandemie hat auch in den Lieferketten Spuren hinterlassen, die sich schnell an die neuen Anforderungen von Krankenhäusern, Unternehmen und Verbrauchern anpassen mussten. Auch jetzt noch ist die Welt mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Dies zeigt uns möglicherweise einen Weg, wie wir nach der Pandemie arbeiten, interagieren und konsumieren.
Die Nachfrage der Verbraucher nach Transparenz hat zugenommen. Mehr denn je wollen die Verbraucher sicher sein, dass sie Zugang zu authentischen, sicheren und ordnungsgemäß beschafften Produkten haben. Angaben von Herkunft, Regionalität, sowie die Möglichkeit zur Rückverfolgbarkeit schaffen Vertrauen. GS1 Standards können ihnen dabei helfen.
Downloads & Zusatzinfos
Downloads & Zusatzinfos
Kurzinfo Herkunft und Rückverfolgbarkeit mit GS1
Überblick GS1 Austria Services für rückverfolgbarkeitsbezogene Daten
Broschüre GS1 Rückverfolgbarkeit
Die wichtigsten Schlüsselprinzipien der Rückverfolgbarkeit
Grünbuch "Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit"
Spannende Interviews und Erkenntnisse
GS1 Studie zur Rückverfolgbarkeit aus Konsumentensicht 2022
Ist Rückverfolgbarkeit ein Mehrwert für die Konsument:innen? GS1 Austria präsentiert das Ergebnis einer umfassenden Online-Befragung.
Kurzinfo GS1 Austria Marktforschung Rückverfolgbarkeit
Produkte kommen aus der ganzen Welt und sind immer verfügbar. Die Corona-Pandemie hat etwas anderes gezeigt.
Factsheet Marktforschung Rückverfolgbarkeit
Haben Konsument:innen aus der Corona-Krise gelernt? Kann man sich auf die globalen Lieferketten noch verlassen?
Globaler GS1 Rückverfolgbarkeitsstandard 2.0
Gestaltung von interoperablen Rückverfolgbarkeitssystemen in Lieferketten
Traceability Case Studies
Top success stories from around the world in which businesses are using GS1 standards for traceability.
Traceability Reference Book 2021
Successful traceability implementations with GS1 standards.
Kurzbeschreibungen sowie Verlinkungen zu den Verordnungen
Wo Rückverfolgbarkeit eine Rolle spielen wird
Haben Sie noch Fragen zu Ursprung, Herkunft, Regionalität, Rückverfolgbarkeit?
Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Beratungsgespräch.