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Der Weg zu einer PZN in Österreich

18. Oktober 2022

In Österreich wurde das Pharmazentralnummernsystem vor rund 40 Jahren von der Firma HERBA CHEMOSAN Apotheker-AG in Anlehnung an das deutsche PZN-System eingeführt. Seither ist die Pharmazentralnummer (kurz PZN) das primäre Identifikationskriterium für Artikel im Pharmabereich. Sie besteht aus sieben Ziffern (sechs Ziffern plus einer Prüfziffer).

Die österreichische PZN ist nicht mit der deutschen PZN zu verwechseln, da die Vergabe durch unterschiedliche Stellen erfolgt. In Österreich werden die PZNs durch Arge Phama und DATACARE vergeben, in Deutschland durch die Informationsstelle für Arzneispezialitäten GmbH (kurz IFA).

Für mehr Effizienz in der pharmazeutischen Lieferkette wurde in Österreich am 18. April 1990 die flächendeckende Einführung der EAN-PZN und der EAN-13 Strichcodes für alle apothekenüblichen Produkte zwischen GS1 Austria, dem Fachverband der Chemischen Industrie (Interessenvertretung) und HERBA CHEMOSAN (Datenverwaltung, jetzt von DATACARE übernommen) vereinbart.

Foto von Christoph Lendl © Stefan Csáky

Von der Erstattung bis zum Fälschungsschutz - die PZN ist das universelle Identifikationselement. Auch für die AMVS liefert sie alle notwendigen Informationen über ein Produkt und ist somit für die tägliche Arbeit unverzichtbar.

Christoph Lendl, Managing Director, AMVS GmbH

EAN-PZN oder GTIN?

Bei der Einführung von Produkten in österreichischen Apotheken stellt sich nun die Frage, mit welcher Kennzeichnung die Produkte versehen werden sollen und von wem die PZN bezogen wird. Die folgende Grafik soll den Betroffenen helfen:

Foto von Thomas Kindl © beigestellt

DATACARE wurde Anfang 1998 gegründet und verwaltet den gemeinsamen österreichischen Pharma-Artikelstamm und die Pharmazentralnummer. Die PZN wird zur Artikelidentifikation und für den Datenaustausch untereinander benötigt, wie das Bestellen der Apotheken beim vollversorgten Großhandel und die Rezeptabrechnung mit Sozialversicherungsträgern.

Thomas Kindl, Geschäftsleitung, DATACARE Datenpflege des Pharmagroßhandels GesmbH

PZN-Glossar

Was ist das Warenverzeichnis?

Das „Warenverzeichnis“ ist eine monatlich aktualisierte Datenbank für apothekenübliche Produkte und besteht aus drei Teilen: 

  1. Warenverzeichnis I: Arzneispezialitäten und Desensibilisierungsprodukte ohne Homöopathika, Parallelimporte, Arzneispezialitäten ohne Homöopathika, für die kein Höchstpreis oder Krankenkassenpreis festgesetzt ist 
  2. Warenverzeichnis II: Homöopathika
  3. Warenverzeichnis III: Gesundheitsprodukte und Ergänzungssortiment, gruppiert nach den Warengruppen Erste Hilfe, Lebensmittel, Kosmetika, Körperpflege, sonstige Artikel und Veterinärartikel

Was ist ein verifizierungspflichtiges Arzneimittel?

Verifizierungspflichtige Arzneimittel sind rezeptpflichtige Humanarzneimittel und die entsprechenden Ärztemuster. Für die Kennzeichnung solcher Artikel sind die Codierregeln der Austrian Medicines Verification Organisation, kurz AMVO, verpflichtend. Die AMVS betreibt ein Datenspeicher- und -abrufsystem, in dem alle in Österreich verschreibungspflichtigen Arzneimittel gespeichert sind. So soll sichergestellt werden, dass keine gefälschten Arzneimittel in die legale Lieferkette eingeschleust werden können. 

Was zählt als Multimarket-Packung?

Handelspackungen, die in einer bestimmten Aufmachung in mehreren Ländern abgegeben werden können, nennt man Multimarket-Packungen.

Was ist eine Singlemarket-Packung?

Handelspackungen, die ausschließlich in Österreich abgegeben werden können, nennt man Singlemarket-Packungen.

Wer ist der österreichische Apotheker-Verlag?

Der Verlag unterstützt Apotheken, Arztpraxen und Krankenanstalten mit Produkten aus den Sparten Pharmainformation, Software und Hardware, Fortbildung und Medien. Er ist zum einen ein Verlag, zum anderen Software- und Hardware-Anbieter sowie einer der marktführenden Bereitsteller von digitalen Pharmadaten und Pharmainformationen. Der Apotheker-Verlag verwaltet auch die Warenverzeichnisse.

Wer ist das EMVS?

Das ist das European Medicines Verification System, ein europäisches System für die Verifizierung von Arzneimitteln. Es besteht aus dem EU-Hub und den nationalen Systemen (siehe https://emvo-medicines.eu). 

 

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