Seit Anfang letzten Jahres gelten in Österreich rund um das Sammeln und Trennen von Verpackungen neue Regeln. Dennoch sind sich viele Konsumenten auch nach einem Jahr noch nicht sicher, was genau in welche Tonne soll, oder haben einfach kein Interesse daran.
Als Hauptgründe dafür sieht Felix Badura, Geschäftsführer der Digi-Cycle GmbH, einerseits „mangelnde Information, andererseits aber auch die Bequemlichkeit der Menschen“.
Digi-Cycle hilft beim Recycling
Um dem entgegenzuwirken, hat er mit seinem 2022 als Joint Venture von ARA und Saubermacher gegründeten Unternehmen die App „Digi-Cycle“ entwickelt.
Dabei handelt es sich um eine digitale Informations- und Incentive-Lösung, die Konsumentinnen und Konsumenten den richtigen Weg zum Recycling ihrer Verpackungen zeigen soll.
Die Basis dafür bildet der EAN-Strichcode, durch dessen Scan in der App sämtliche Trenninformationen abhängig von der Region und den nächstgelegenen Sammelstellen angezeigt werden. Das ist im Rahmen der App aber bei Weitem nicht die einzige Verbindung zu GS1.
GS1 Sync-Stammdaten im Einsatz
So sind das „Um und Auf für die Bereitstellung unserer Informationen vor allem die dahinterliegenden Daten zu den Produkten sowie zur Zusammensetzung ihrer Verpackungen“, erklärt Badura.
Zur Beschaffung dieser Informationen kooperiert Digi-Cycle mit vielen Partnern, wie etwa mit fast allen österreichischen Handelsketten und zahlreichen Konsumgüterherstellern, aber auch mit GS1 Austria.
Das Unternehmen nutzt etwa von Beginn an das Stammdatenservice GS1 Sync als Datenabholer, was laut Felix Badura ein „ideales Tool darstellt, um etwaige fehlende Produktnamen oder Abbildungen zu den Produkten zu ergänzen“. Auch für den zukünftigen Ausbau der App und den dafür notwendigen Daten zum Produktkreislauf sieht er „vor allem in den Stammdaten erhebliches Potenzial“.
Wir bieten mit Digi-Cycle bereits jetzt Angebote zur Förderung der Kreislaufwirtschaft an, bevor diese durch regulatorische Vorgaben ohnehin zum Standard werden.
Felix Badura, Geschäftsführer Digi-Cycle GmbH
Als aktiver Teilnehmer der „ECR-Arbeitsgruppe Verpackungsstammdaten“ ist er vor allem auch daran interessiert, zusätzliche Attribute für Verpackungsinformationen zu schaffen. Auch wenn die Bereitstellung dieser Informationen laut Felix Badura „mit künftigen Regulierungen aus der PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) voraussichtlich ohnehin in naher Zukunft verpflichtend sein wird, lohnt es sich, hier als Unternehmen schon jetzt zu den First Movern zu gehören“.
TIPP
Mehr über die „Herausforderung Verpackungsstammdaten", die ECR-Arbeitsgruppe und die Packaging and Packaging Waste Regulation erfahren Sie hier
Weiterentwicklung mit 2D-Codes und GS1 Digital Link
Ein weiteres großes Potenzial für GS1 Standards in der Weiterentwicklung der Digi-Cycle-App sieht Badura auch im Bereich Produktkennzeichnung, „und zwar überall dort, wo eine Serialisierung notwendig ist“.
Als Beispiel nennt er hierfür etwa künftige Lösungen für die Erhebung eines digitalen Pfands, die für Incentive-Aktionen genützt werden könnten. „Hier stoßen statische Barcodes derzeit an ihre Grenzen, da sie beispielweise eine mehrmalige Einlösung von Pfandbeträgen nicht erkennen können.“
Mit dem Einsatz von serialisierten (Unique) 2D-Codes und einer möglichen Webverbindung mittels GS1 Digital Link sind laut Badura seitens GS1 auch dafür die nötigen Strukturen geschaffen. Sie wollen nur genutzt werden!