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The future is now?

22. April 2022

Beamen wir uns 25 Jahre in die Zukunft. Wie und wo werden wir einkaufen? Und was wird in unseren Kühlschränken landen? Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von ECR gab ein ausgewähltes Zukunftspanel aus Handels- und Industriemanagern seine Ideen und Vorstellungen dazu preis. Drei Einkaufsszenarien sollen diese veranschaulichen.

Die 50er-Jahre revolutionierten den Lebensmitteleinkauf in Österreich nachhaltig. BILLA und SPAR wurden aus der Taufe gehoben. Langsam wurden Konsumenten daran gewöhnt, den Einkaufswagen auf größeren Flächen zu bewegen, Produkte verpackt zu kaufen und vor allem: mehr Auswahl in den Regalen zu haben. Heute, 70 Jahre später, geht die Reise wieder in eine andere Richtung. Wir suchen das Nahe, das Ehrliche, eine Geschichte hinter dem Produkt. Weniger ist mehr – sowohl bei der Verpackung als auch bei der Auswahl. Doch wie sieht das Ganze in einem Vierteljahrhundert aus?

Bezahlung wird gänzlich bargeldlos stattfinden. Mögliche Bezahlformen sind Fingerprint, Retina- oder Facescan.

Valentin Berger, Online Marketing Manager, Almdudler Limonade A. & S. Klein GmbH & Co. KG

 

Einkauf A: Internet of Things, Augmented Reality

Annas Smartwatch meldet sich. Die Milch ist ausgegangen, außerdem noch fünf weitere Lebensmittel. Wie geht es weiter?

Möglichkeit 1: Es erfolgt automatisch eine Meldung an den Store, bei dem sie sonst immer einkauft. Die gewünschten Artikel werden
im nächsten Lieferungsintervall in ein gekühltes Postfach gelegt – entweder gleich nach Hause per Roboter oder Drohne geliefert oder in einer gekühltenAbholbox vor dem Geschäft bereitgestellt. Der Point of Sale als Point of Collecting.

Gamification oder NFC-aktivierter Content wären Ideen für noch mehr Experience im Store.

Alexandra Müller, Senior Project & Staff Manager BILLA, REWE Group

 

Möglichkeit 2: Gleiches Szenario, nur dass die Produktauswahl anders erfolgt. Anna schnappt sich ihre Smartglasses und schlendert durch die virtuellen Supermarktgänge. Die ausgewählten Produkte landen im eBasket und werden dann zugestellt – innerhalb der nächsten Stunde natürlich (Same Hour Delivery als Standard).

Die Zustellung wird vermehrt über Abholstationen oder Ablegestellen (absperrbare Boxen vor der Haustür) stattfinden.

Isabella Gundacker, NPI Manager, Supply Chain Management, Biersommelière, BRAU UNION ÖSTERREICH AG

 

Einkauf B: Hypermarkt mit Erlebnis, ohne Kasse

Hannes will heute etwas erleben. Er fährt mit seinem E-Auto zum Hypermarkt ein paar Straßen weiter. Er betritt das Geschäft. Obst und Gemüse leuchten ihm in bunten Farben entgegen. Inmitten der Farbenpracht: ein Bauer, der gerade seine Äpfel zur Verkostung anbietet. Die ersten Angebotsvorschläge erscheinen auf seinem Handy. Hannes stimmt bei ein paar Angeboten zu, diese landen entweder a) in der mitgebrachten Tasche oder b) im virtuellen Einkaufskorb, um von einem Roboter oder Mitarbeiter eingesammelt zu werden. Es sind niedrige Regale mit vielen regionalen und biologischen, aber nur wenigen Markenprodukten. Hannes greift nach einem Shake (in recycelbarer Verpackung), auch ein In-vitro-Fleisch landet in seinem Korb. Er will sich gesund, schnell und möglichst klimafreundlich ernähren. Er bringt seine PET-Flasche zum Pfandautomaten, kommt vorbei an einem Show-Koch, einem Restaurant und einem Verkäufer, der Spezialsortimente präsentiert. Die Bezahlung findet selbstverständlich automatisch beim Hinausgehen statt (frictionless check-out).

Der Anteil der lokalen bzw. regionalen Produkte wird, vor allem bei Food, überwiegen. Große Internationale werden es schwerer haben als je zuvor.

Florian Eberl, Sales Director, Kelly Ges. m. b. H.

 

Einkauf C: Frisch, ums Eck, persönlich

Es ist 11 Uhr. Julia würde gerne kochen, allerdings fehlen ihr noch ein paar Dinge. Beim Käseladen ums Eck holt sie sich Le Ménez hom, einen Ziegen-Rohmilch-Käse aus der Bretagne. Im Supermarkt, ein paar Meter weiter, wird sie vom Marktleiter begrüßt, der ihr für das Abendessen frisch eingetroffenes Sushi mit lokalem Fisch empfiehlt. Er weiß, was Julia gerne isst. Plastikverpackungen kennt die Einkäuferin nur noch aus Erzählungen ihrer Eltern. Beim Hinausgehen bezahlt die junge Frau via Fingerprint.

In Hypermärkten wird es riesige Erlebnis- und Frischewelten geben.

Andreas Brawisch, Projekt- und Categorymanager Food & Non Food 1, INTERSPAR Gesellschaft m. b. H.

Digitale Geräte loggen sich beim Betreten ein und matchen individuelle Präferenzen und das vorliegende Angebot. Proaktiv werden bedürfnisgerechte Vorschläge unterbreitet. Wichtig dabei: der individuelle Schutz der persönlichen Daten.

Daniel Ramsbacher-Ranner, Sortimentsmanager, dm drogerie Markt GmbH

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