Digitale Kommunikations-Technologien finden immer breitere Anwendung. Oft werden hier RFID und NFC in einem Atemzug genannt, weisen jedoch gravierende Unterschiede auf und bieten somit unterschiedliche Möglichkeiten.
Wie funktioniert RFID?
RFID steht für Radio Frequenz Identifikation und ermöglicht die Kommunikation zwischen einem Transponder (Tag) und einem elektrisch betriebenen Lesegerät (Reader mit Antenne).
Tags werden in aktive und passive Transponder unterteilt.
- Aktive Tags haben eine eigene Stromquelle (Batterie) und sind üblicherweise aus größerer Entfernung auslesbar.
- Passive Tags besitzen keine eigene Stromquelle, sondern werden über das vom Lesegerät erzeugte elektromagnetische Feld mit Energie versorgt.
Radiofrequenztechnologie arbeitet in drei unterschiedlichen Frequenzbereichen:
- Niederfrequenz (LF): 125-134,2 kHz
- Hochfrequenz (HF): 13,56 MHz
- Ultrahochfrequenz (UHF): 856-960 MHz
Der Lesebereich von LF- und HF-Systemen beträgt üblicherweise nur wenige Zentimeter. UHF Tags hingegen sind oftmals auch über Distanzen von mehreren Metern lesbar.
RFID eignet sich hervorragend für Asset Tracking und wird in Logistik und Lagerhaltung eingesetzt, oder beispielsweise auch zur Warensicherung in Kaufhäusern. Die Sicherung an der Ware selbst ist der passive Transponder, während die Schranke am Ausgang den aktiven Transponder (das Lesegerät) darstellt. Sobald die Sicherung in die Nähe der Schranke kommt, überträgt sie die Aufforderung einen lauten Piepston abzuspielen.
Was ist NFC?
NFC steht für Near-Field-Communication (also "Nahfeldkommunikation") und basiert auf RFID-Protokollen. Es arbeitet im Hochfrequenzbereich (13,56 MHz), wie RFID-Systeme, und hat daher eine sehr kurze Reichweite. Somit müssen sich zwei NFC-Geräte zum Datenaustausch in unmittelbarer Nähe befinden (1-4 cm). Die Technologie verfügt über eine Zwei-Wege-Kommunikation – und hat zwei Modi: Kartenemulation und Peer-to-Peer (P2P).
-
Die eingeschränkte Distanz dient einer sicheren Kommunikation bzw. Datenübertragung und ist sehr sinnvoll für bestimmte Anwendungsfälle wie Zugangskontrollen oder Bezahlsysteme. So ist sichergestellt, dass ein Kunde nicht sofort bezahlt, sobald er sich in der Umgebung einer Kasse befindet, sondern erst, wenn der Kunde seine NFC-fähige Karte bis auf wenige Zentimeter an das Lesegerät heranführt (Kartenemulation).
-
NFC ermöglicht außerdem den Austausch von Informationen zwischen zwei Geräten (Peer to Peer Mode). Somit können Daten in beide Richtungen ausgetauscht werden.
NFC eignet sich beispielsweise für Bezahlfunktionen, Zutrittskontrollen und Wegfahrsperre. Die Technologie findet zunehmend auch Anwendung bei Smart Clothing, Smart Home oder Ticketsystemen in Bus und Bahn.
Unterschied RFID und NFC
RFID und NFC sind globale kontaktlose Kommunikations-Technologien.
Der wesentliche Unterschied zu RFID besteht darin, dass ein NFC-Gerät nicht nur als Lesegerät, sondern auch als Tag agieren kann (Card Emulation Mode). Damit sind Verbindungen zwischen zwei aktiven NFC-Transmittern möglich und nicht nur zwischen einem passiven und einem aktiven Transmitter (wie bei RFID). So können beispielsweise zwei NFC-fähige Smartphones untereinander Daten austauschen.
Zusammengefasst
- RFID ist eine einseitige Informationsanforderung
- RFID funktioniert in verschiedenen Frequenzbereichen und hat daher ganz unterschiedliche Lesereichweiten
- NFC-Kommunikation basiert auf der Funkfrequenz 13,56 MHz
- NFC-Verbindungen funktionieren nur über sehr kurze Distanzen
- NFC ermöglicht die Kommunikation zwischen zwei NFC-Transmittern