„Keine Theorie ohne Praxis“ lautet das Motto der FH JOANNEUM, unter dem im Jahr 2018 am Institut für Industrial Management am Hochschulstandort Kapfenberg in der Steiermark ein eigenes „Smart Production Lab“ errichtet wurde.
Forschungsstandort Smart Production Lab
Dabei handelt es sich um Österreichs erste angewandte Industrie-4.0-Lehr- und Forschungsfabrik mit integriertem FabLab – einem öffentlich zugänglichen Maker-Space für Prototypen, Einzelstücke und einfaches Ausprobieren.
Mit dem Smart Production Lab hat sich das Institut ganz der Aufgabe verschrieben, digitale Transformationsprozesse zu beschleunigen – mit dem Ziel, „unsere Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure für zukünftige Anforderungen im Kontext der weltweit fortschreitenden Transformation der Industrie zu qualifizieren“, erklärt Johannes Dirnberger-Wild, Hochschullektor und Koordinator des Labs.
„Darüber hinaus wollen wir anhand anwendungs- und umsetzungsorientierter Forschungsprozesse in Form von Use-Cases in der Industrieregion Österreich Wettbewerbsvorteile schaffen.“
GS1 Standards in der Forschung
Einer dieser speziellen Use-Cases des Smart Production Labs widmet sich etwa dem Thema „Wareneingang via Handschuhscanner“. Im Fokus steht dabei „die Beschleunigung der manuellen Prozesse in der Supply Chain im Bereich der Warenübernahme, indem Arbeitsschritte reduziert und Informationen schneller verfügbar gemacht werden“, erklärt Dirnberger-Wild.
Ermöglicht wird dies durch einen Barcodescanner, der in einem Arbeitshandschuh integriert ist und durch Tastendruck am Handschuh den Scanvorgang auslöst. Fast naheliegend, dass in einem Use-Case zur Beschleunigung von Supply Chain Prozessen auch GS1 Standards nicht fehlen dürfen. Laut Dirnberger-Wild ganz klar:
Überall dort, wo Produkte automatisch erfasst werden sollen, bedarf es einer eindeutigen und weltweit überschneidungsfreien Identifikation, die durch GS1 Standards ermöglicht wird.
Johannes Dirnberger-Wild, Lektor, FH JOANNEUM
Scannen mit Handschuh und GS1 Standards
Konkret kommen für den ProGlove-Handschuhscanner die GTIN zur Produktidentifikation sowie der SSCC zur genauen Sendungsverfolgung zum Einsatz. Daraus ergeben sich laut Dirnberger-Wild folgende Nutzenpotenziale: „die Vermeidung von Eingabefehlern, abrufbare Produktinformationen, ein sicherer und fehlerfreier Infoaustausch entlang der Supply Chain sowie eine durchgehende Rückverfolgbarkeit“.
GS1 Austria ist dem Forschungsteam rund um die Implementierung von GS1 Standards sowie beim Erstellen von Transportetiketten mittels GS1 Connect von Anfang an zur Seite gestanden und freut sich schon jetzt auf weitere zukunftsweisende Use-Cases aus dem smarten Labor.