Die Lesbarkeit von Produktetiketten – vor allem im Bereich Frische und Ultrafrische – ist eine echte Herausforderung. Darum haben wir uns jetzt gemeinsam mit GS1 Austria gekümmert“, berichtet Martin Sednik, Senior Department Manager MDM & Spacemanagement bei METRO Österreich.
„Ursprünglich war vorgesehen, am GS1-128 bzw. EAN-13 Strichcode festzuhalten und hier die bestehende Strichcodequalität zu verbessern. Doch bald war klar: Der GS1 DataMatrix ist die logischere Antwort“, fasst Christian Lauer, Leiter des Rückverfolgbarkeitsservices GS1 Trace bei GS1 Austria, den Projektstart kurz zusammen.
GS1 DataMatrix auf Platz 1 bei METRO
Der 2D Code GS1 DataMatrix ist nun in den erwähnten Warengruppen der bevorzugte Datenträger.
Rolf D. Kienapfel, Head of Information Solutions bei METRO Österreich ist überzeugt: „Der GS1 DataMatrix speichert im Grunde die gleichen Informationen wie der GS1-128 – nur dass er noch viele zusätzliche Vorteile bietet." Es passen mehr Daten auf weniger Raum, sie können schneller und zuverlässiger gelesen werden. Dadurch werden die Warteschlangen an den Kassen kürzer.
Schnellere Scanvorgänge optimieren den Checkout-Prozess. Es kommt zudem zu weniger Einkaufsabbrüchen.
Martin Sednik, Senior Department Manager MDM & Spacemanagement, METRO Österreich
GS1 DataMatrix anwenden: Die Voraussetzungen
Die drei Säulen, auf denen das Projekt in der Umsetzung fußt: Lieferanten, Kassenpersonal und Hardware. Bei allen dreien musste an der einen oder anderen Schraube gedreht werden, um den Stein nicht nur ins Rollen, sondern auch auf die Zielgerade zu bringen.
Der Punkt „Hardware“ stellte sich als relativ problemlos heraus.
Tischscanner, Handscanner, MDE-Geräte und mPOS-Kassen wurden schon in den vergangenen Jahren auf den neuesten Stand gebracht. Die restliche Energie und Arbeitsleistung flossen in die übrigen zwei Punkte: Es galt, die Lieferanten und das Kassenpersonal ins Boot zu holen.
Lieferanten und Kassenpersonal gewinnen
Eine wöchentliche Auswertung pro Markt zeigte, welche Fehllesungen bei welchem Produkt in welcher Häufigkeit auftraten. Jene Lieferanten, die hier ganz oben auf der Liste standen, wurden kontaktiert. Als Ansprechpartner wurden METRO und GS1 Austria genannt.
Lauer: „Die Bereitschaft der Lieferanten, das Thema Fehllesungen anzugehen und dabei auf den GS1 DataMatrix zu setzen, war grundsätzlich gegeben.
Unsere Message: Wenn es eine Erhöhung der Druckqualität braucht, ist so oder so eine Umstellung notwendig. Warum diesen Schritt nicht gleich zur Umstellung auf den GS1 DataMatrix nutzen?“
Best Practice: GS1 DataMatrix auf Wiener Gurken
Der Familienbetrieb Kasehs erntet jährlich zwei Millionen Salatgurken. Er beliefert seit dem Jahr 2016 eigenständig u. a. METRO Cash & Carry, Julius Kiennast und Greenyard Fresh Austria.
Über das Basisservice GS1 Connect erhielt Juniorchef Karl Kasehs in einem ersten Schritt Zugang zu EAN-13 Strichcodes. Heute nutzt er als Obst- und Gemüselieferant für die Zusammenarbeit mit METRO einen 2D Code in Form eines GS1 DataMatrix. Das Rückverfolgbarkeitsservice GS1 Trace von GS1 Austria nützt er auf diesem Weg gleich mit.
Das kleine Barcode-1x1 mit GS1
Um es den Lieferanten leichter zu machen, entwarf METRO gemeinsam mit GS1 Austria „Das kleine Barcode-1x1 mit GS1“ – einen Leitfaden für Lieferanten zur Produktauszeichnung und Strichcodequalität. Der klare Favorit darin: GS1 DataMatrix.
Tipp
Der Leitfaden für Lieferanten zur Produktauszeichnung und Strichcodequalität von METRO und GS1 Austria ist online zum Download verfügbar.
Lieferanten von Fisch, Fleisch, Geflügel sowie Obst und Gemüse sind nun angehalten, den GS1 DataMatrix (zum Teil zusätzlich zu bestehenden Strichcodes) auf der Verpackung anzubringen. Auch in den TK-Vitrinen sieht man entsprechende Etiketten und bei den Eigenmarken ist er zum Teil exklusiv am Produkt.
Weitere Informationen
Die wichtigsten Informationen zur Auszeichnung von egalisierten und variablen Artikeln mit GS1 DataMatrix im FMCG-Bereich finden Sie in einer zweiseitigen Kurzinformation zum Download unter
Mit dem GS1 DataMatrix: Fehlerquote um 40 % gesenkt
Auch das Kassenpersonal war und ist ein wesentlicher Puzzlestein. „An der Kasse geht es um Effizienz und Kommunikation“, erklärt Kienapfel. Das Kassenpersonal meldet ein, wenn Codes nicht passen. Dafür wurde eine eigene Mail-Adresse eingerichtet und die Mitarbeitenden nochmals nachgeschult.
Und die Zahlen sprechen für sich: 40 % weniger Fehler. 98,3 % aller Scans sind nun an der Kasse problemlos und rasch lesbar.
Große Pläne für die Zukunft
Was es braucht, ist ein Umdenken und eine Prozessänderung im Hintergrund. Ein weiterer Beweggrund für die Umstellung steht für Großhändler METRO bereits ante portas: Im nächsten Jahr erfolgt der Start mit Self-Checkout-Kassen.
Ein zusätzlicher Benefit des GS1 DataMatrix: Gemeinsam mit METRO PRO TRACE hilft der 2D Code, Transparenz entlang der Wertschöpfungskette zu gewährleisten. „GTIN und Chargennummer sind die Grundlage für viele Rückverfolgbarkeitsanwendungen. Mit METRO PRO TRACE können Konsumentinnen und Konsumenten in vielen Ländern ihre Produkte bis zum Ursprung zurückverfolgen“, so Kienapfel.