Die EU verfolgt das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Der EU Green Deal dient dabei als übergeordnete Regulatorik, die Ökodesign-Verordnung bildet die Eckpfeiler des Konzepts für ökologisch nachhaltigere und kreislauffähige Produkte:
Sie definiert Anforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit für fast alle Arten von Produkten, die in der EU in Verkehr gebracht werden. Außerdem wird ein Digitaler Produktpass (DPP) mit Informationen über die Nachhaltigkeit der Produkte eingeführt.
Betroffene Produktgruppen
Der erste Digitale Produktpass wird für Batterien eingeführt. Ab 2027 müssen Industrie- und Fahrzeugbatterien für Elektroautos mit einem DPP versehen werden.
Aktuell sind elf weitere Produktgruppen für eine schrittweise Umsetzung des DPP vorgesehen. Erst vor kurzem wurde die Prioritätenliste neu sortiert, dabei stehen Textilien und Reifen an oberster Stelle.
Mehr über den Digitalen Produktpass (DPP)
Im Digitalen Produktpass (DPP) werden Informationen über die Phasen des Lebenszyklus eines Produktes gespeichert.
Definition, Ziele, Funktionen oder Einsatzbereiche ... Antworten auf häufige Fragen rund um den Digitalen Produktpass (DPP) haben wir für Sie in in einem Artikel zusammengefasst.
Neues Tool: DPP Demonstrator
Um den Digitalen Produktpass umzusetzen, ist eine gemeinsame Sprache nötig – die GS1 Standards. Wie diese helfen können, zeigt nun das von fünf GS1 Mitgliedsorganisationen entwickelte Demo-Tool zur Unterstützung des DPP.
In diesem Tool wird ersichtlich, wie GS1 Standards die Erstellung eines Digitalen Produktpasses, wie er in der europäischen „Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte“ (ESPR) vorgesehen ist, unterstützen und Anpassungen sowie Ergänzungen im DPP in nachfolgenden Prozessen eingearbeitet werden können.
Unternehmen wird dadurch ermöglicht, mit dem GS1 System Transparenz und Effizienz in einer Circular Economy zu erhöhen. Zur Erstellung des Tools hat GS1 erste Vorstudien geprüft und wichtige Attribute definiert, die in Zukunft einfach erweitert werden können.
Mehr über GS1 Standards für die Kreislaufwirtschaft
So funktioniert die DPP-Demo
Für den Demo Case wurde unter dpp.gs1.at eine Plattform gebaut, wie ein solcher DPP mit Hintergrundinfos zum Lebenszyklus eines Produkts erstellt werden könnte.
Schritt 1: Login als Economic Operator über die GLN.
Schritt 2: Auswahl der GTIN aus dem Drop-down-Menü.
Schritt 3: Befüllung der sieben Pflicht-Attribute aus Verified by GS1.
Schritt 4: Eingabe aller relevanten Attribute, geclustert nach Nachhaltigkeit, Produktinfos, Infos zur Verpackung. Perspektivisch erfolgt all das über eine Schnittstelle bzw. ein internes System.
Schritt 5: Erstellung des Digitalen Produktpasses mit allen definierten Attributen und Infos. Ein Scan des Codes zeigt jene Informationen, die Konsumenten einsehen können.
Schritt 6: Wird ein Produkt repariert oder einzelne Teile getauscht, werden auch diese Informationen im DPP erfasst. Dabei verändert sich auch die Historie. Es wird beispielsweise gespeichert, welcher Reparaturbetrieb eingegriffen hat.
Wussten Sie, dass ...
... der GS1 Digital Link GS1 Identifikationen, wie GTINs und GLNs, mit einer beliebigen Anzahl digitaler Informationsquellen (DPP, Zertifikate, Gebrauchsanweisungen, Produktinformationen, usw.) verknüpft? Er kann auch von Konsumenten verwendet werden und kommt im DPP Demonstrator zum Einsatz.
Das DPP Demo-Tool testen
Der neu entwickelte DPP Demonstrator kann online mit beispielhaften Produkten aus verschiedenen Gruppen ausprobiert werden. Je nach Auswahl unterscheiden sich die Abläufe im Produktlebenszyklus und die Ansichten in der Demo.
Das Demo-Tool kann ohne Registrierung/Login getestet werden. Wählen Sie einfach ein Produkt aus, um einen Digitalen Produktpass zu öffnen.